Die Kartoffel -
Auch als Erdapfel bekannt
Die
Kartoffel ist Gegenwärtig aus unserer
Küche nicht mehr wegzudenken. Sie ist Universell für viele leckere
Gerichte verwendbar, denken wir nur an Kartoffelsuppe, Kartoffelsalat
und nicht zu vergessen die Pommes Frites. Es existieren weltweit rund
5000 kultivierte Sorten und in 130 Ländern wird die Kartoffel angebaut.
Global gesehen gehört die
Kartoffel
mit zu dem meist produzierten Nahrungsmitteln der Welt. Die Kartoffel
steht an dritter Stelle hinter Weizen und Reis. In China ernähren sich
erstaunlicherweise mehr Menschen von Kartoffeln als von Reis. Und nicht
nur zur Ernährung dient die Kartoffel in unserer heutigen Zeit, ihr
Stärkeanteil macht sie für die Kunststoffverarbeitende Industrie als
nachwachsender Rohstoff interessant, denn Plastikersatz aus
Kartoffelstärke ist keine Sciencefiction mehr, es ist schon Realität. Woher stammt die Kartoffel eigentlich?
Die
Kartoffel kam Mitte des 16. Jahrhunderts nach Europa, wo
Christoph Columbus
der Seefahrer und Entdecker Amerikas, 1565 dem spanischen König Philipp
II, Kisten mit indianischen Produkten zum Geschenk machte, wo auch
einige Kartoffelknollen enthalten waren. Wer nun glaubt dass die
Kartoffel den Siegeszug in die Kochtöpfe hielt, der irrt sich an dieser
Stelle der Weltgeschichte. Zunächst hatte die Kartoffel mit vielen
Vorurteilen zu kämpfen, so glaubte man, sie verursache Aussatz,
Lungenschwindsucht, Rachitis und noch viele andere Krankheiten. Daher
diente die Kartoffel als Zierpflanze an verschiedenen Adelshäuser, sie
wurde wegen ihrer schönen Blüte bewundert. Vielleicht erkannten die
spanischen Seeleute, dass die Knolle auf langen Seereisen die
Skorbutkrankheit verhindern konnte und ebneten so der Kartoffel den Weg.
Ganz genau vermag man es heute nicht mehr zu sagen.
Die
Engländer kennen die Kartoffelknolle ihrerseits seit etwa 1590 durch die
Erbeutung von spanischen Handelsschiffen.
Bevor
wir in der Geschichte fortfahren, betrachten wir doch die Kartoffel aus
botanischer Sichtweise. Die Kartoffel gehört zu der Gattung der
Nachtschattengewächse (Solanaceae). Die knollige Kartoffel, Erdapfel
oder auch Grundbirne, (Solanum tuberosum) hat lange, unterirdische
Ausläufer, an welchen, faustgroße, gelbliche Knollen hängen. Die Knollen
sind sehr Stärkehaltig. Oberirdisch besitzt die Kartoffel einen
aufrechten, krautigen, beblätterten grünen Stengel. Die Blätter sind
fiederschnittig mit abwechselnd größeren und kleineren Abschnitten. Die
blassvioletten oder weißen Blüten kommen in seitenständigen Trugdolden
hervor. Nach der Bestäubung des Fruchtkörpers bilden sich kirschgroße,
grüne Beeren, in ihnen befinden sich viele kleine Samen. Oft kam es
anfangs in Unkenntnis der richtigen Verwendung auch zu akuten
Vergiftungserscheinungen aufgrund des in den grüne Beeren der Pflanze
vorkommenden Alkaloid Solanins.
Aber
kehren wir zur Geschichte der Kartoffel zurück.
Auch
in der Kunst und Literatur war die Kartoffel für so manchen
Schriftsteller im 19. Jahrhundert interessant, um das einfache Leben der
Menschen zu beschreiben. So sind zum Beispiel solch Sprüche entstanden:
„Die dümmsten Bauern ernten die dicksten Kartoffel“, „Kartoffel machen
dumm“ oder „Jetzt musst du eine Zeit lang Kartoffeln essen!“ (Letzteres
bezieht sich auf ein sparsames leben im Alltag).
Verlassen wir doch einfach die Geschichte und Gegenwart. Kommen wir nun
Abschließend zur Bedeutung der Kartoffel spekulativ in ferner Zukunft.
Schnellgerichte und Fertignahrung lassen die Kartoffel immer mehr in die
Bedeutungslosigkeit absinken, denn viele Ausgangstoffe sind auf den
Weltmarkt billiger zu beschaffen. Und nicht nur für unsere Ernährung
gilt dies, auch als Futtermittel in der Viehzucht ist der Anbau der
Kartoffel rückläufig. Vielleicht in 100 Jahren wird die Kartoffel als
Delikatesse gehandelt und man erinnert sich an die gute alte Zeit der
Kartoffel.
Autor: Jens Dornberg |