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Tomaten - Das beliebteste Gemüse der Deutschen
Wir
können uns heute kaum noch vorstellen, dass es bei uns einmal Gärten
ohne Tomaten gegeben hat.
Die Tomate ist in unseren
Breiten das am meist geliebte Gemüse. Aus der Tomate lassen sich schöne
Salate und Suppen zubereiten und nicht zu vergessen Tomaten Ketchup der
aus unserm Alltag nicht mehr wegzudenken ist.
Aber
woher stammt die Tomate?
Im Jahre 1492 als Christoph Columbus nach Amerika kam, war die Tomate
schon lange da. Die Indios von Süd- und Mittelamerika bauten diese
Pflanze seit alters her an. Die Azteken kultivierten die Pflanze, die
Frucht hatte eine Größe unser heutigen Kirsche bzw.
Partytomate. Und sie
gaben der Pflanze den Namen „Tomatl“, was gleichbedeutend ist mit „etwas
prall Angeschwollenes“.
Nicht die alte Welt brachte in diesem Fall eine leckere Kulturpflanze
auf den amerikanischen Kontinent, nein umgekehrt, diesmal kam die Tomate
aus der „Neuen Welt“ nach Europa.
In den ersten Jahren diente die
Tomatenpflanze nur zur zierte am spanischen Adels Hof. Der
strenge Geruch von Stängel und Blättern und vor allen die Eigenart, dass
sie über Nacht ihre Farbe von Grün in Rot ändern kann, waren den
Bewohnern der Alten Welt nicht ganz geheuer.
Erst
sehr spät am Ende des 16. Jahrhunderts entdeckte man ihre kulinarische
Eignung, man kann im wahrsten Sinne des Wortes sagen, das in Neapel die
Tomate auf ihre zukünftige
Traumpartnerin, die Nudel traf. Zudem nahm in Italien zur selben Zeit
die gewerbliche Herstellung der Pasta ihren Anfang. Von nun an gewann
die Tomate an Bedeutung, zumindest im Mittelmeerraum, der Türkei, dem
Iran, in Syrien, Ägypten, Arabien sowie Nord- und Westafrika. Bis die
Tomate jedoch in die Gärten und Küchen der nördlichen europäischen
Länder Einzug hielt, sollte es noch weit bis in das 19. Jahrhundert
hinein dauern.
Nur die Deutschen wollten sich lange Zeit, nicht mit der Tomate
anfreunden, erst nach dem 1. Weltkrieg durch Hungersnot kam auch hier zu
Lande der Durchbruch der Tomaten
und machte sie zum Volksnahrungsmittel.
Die
Ärzte glaubten lange Zeit, dass die Tomate bestimmte Krankheiten
verbreiten würde und für unsittliche Leidenschaft verantwortlich sei.
Auch in bestimmten Kirchenkreisen wurde behauptet, dass Eva nicht einen
Apfel aß, sondern es wahr schlicht eine Tomate, deren Versuchung sie
nicht standhielt. In Österreich nennt man heute noch die Tomate
„Paradeiser“ bzw. in Italien Pomodoro (Goldapfel).
Heute
weiß man dass die Tomate, vollgestopft mit Wirkstoffen, ein richtiger
Kraftprotz ist und das die Tomate gegen Krebs schützen kann.
Die
Tomate besteht zu 95 % aus Wasser, 3 % Kohlenhydraten, etwas Fett und
Eiweiß, 13 Vitamine und Provitamine, 3 Fruchtsäuren und jede Menge
Mineralstoffen.
Tomaten werden heute inzwischen weltweit in allen Klimazonen angebaut.
Ist die Temperatur zu niedrig, werden die sehr Frost empfindlichen
Pflanzen in Glashäusern oder - wie in Südeuropa - unter Folie
kultiviert. Die Gärtner bauen heute eine Vielzahl von aromatischen
Tomaten-Sorten
an, die sich wahrlich sehen (und schmecken) lassen können! Gerade die
niederländischen Gärtner haben in den letzten Jahren hervorragende
Tomaten auf den Markt gebracht. Der geschützte Anbau unter Glas
ermöglicht ein geschlossenes biologisches System, in dem Nützlinge und
Schädlinge ein natürliches Gleichgewicht bilden. So wird beispielsweise
die Weiße Fliege, der Hauptschädling der Tomaten, durch Schlupfwespen in
Schach gehalten. Diese Tomaten-Gärtner verzichten daher weitgehend auf
den Einsatz von chemischem Pflanzenschutz.
Rund 50 Tomatensorten werden in Mitteleuropa angeboten. Die
Sortenvielfalt besteht aus vier Hauptgruppen:
▪
Lose Tomaten: Frische, saftige und schmackhafte Früchte, sehr
geeignet für gemischte Salate oder als Brot Belag mit Salz und Gewürzen.
▪ Rispentomaten (Strauchtomaten): Diese Tomaten werden mit dem
gesamten Zweig gepflückt. Die Rispentomaten haben einen wunderbaren
herzhaften Geschmack sodass man sie gut für Salate und Brotaufstriche
verwenden kann.
▪ Fleischtomaten: Sie sind fest und fleischig genug, um sie warm
zuzubereiten. Sie sind wunderbar zum Kochen, Braten und Backen geeignet,
da sie beim Garen ihre Konsistenz behalten und nicht zu Mus werden.
Fleischtomaten schmecken beispielsweise hervorragend als Gemüsebeilage
zu Fisch und Fleisch, in Suppen und Soßen, einfach überbacken oder
aufgeschnitten in Fastfood-Restaurants.
▪ Cherry-Tomaten: Sie stellen einen ausgezeichneten schmackhaften
und gesunden Snack für zwischendurch dar und sind außerdem ideale
dekorative Cocktailhäppchen. Mit ihrem saftigen, süßen Aroma werden sie
auch bei Kindern immer beliebter.
Die
Pflaumentomaten sowie die gelben Tomaten und orange-farbenen Tomaten
machen das Sortiment komplett.
Alle Tomatensorten die neu gezüchtet werden sind durch traditionelle
Kreuzungs- und Selektierungsmethoden entstanden. Selbst die bei uns noch
sehr unbekannte Gelbe Tomate ist so entstanden.
Die
Tomate zählt Botanisch gesehen zu den Nachtschattengewächsen. Es handelt
sich um behaarte und durch ätherische Öle charakteristisch riechende
einjährige Pflanzen mit großen gefiederten Blättern. Die Früchte
enthalten in unreifem Zustand das giftige Alkaloid Solanin, das jedoch
während des Reifeprozesses verschwindet und dem gesunden,
wohlschmeckenden Genuss nicht im Wege steht. Je länger die Tomate an der
Pflanze reifen kann, desto intensiver ist ihr Aroma. Die Tomate lagert
man nicht im Kühlschrank (Aromaverlust) sondern bei einer Temperatur von
12 bis 16 Grad. Bei der Lagerung sollte man auch beachten das die
Tomaten nicht mit anderen
Gemüsearten zusammen kommt. Die Tomate gibt bei der Lagerung das Gas
Äthylen ab, Möhren werden beispielsweise bitter, Blumenkohl vertrocknet
schneller, Kräuter welken und Gurken vergilben. Also Tomaten immer
separat lagern! Grüne Früchte kann man auf der Fensterbank nachreifen
lassen. Will man Tomaten einfrieren, dann sollte man sie häuten,
entkernen und klein schneiden - so sind sie eine gesunde, hervorragende
Basis für Suppen und Soßen.
Was
sollte man über die Tomate nach wissen:
▪ Die stark riechenden Tomatenblätter halten zu Beispiel Insekten ab,
wenn sie als ein Büschel in die Küche oder einem anderen Raum ihrer
Wohnung gehängt werden.
▪ Tomatenscheiben halten besser zusammen, wenn Sie diese vom
Blütenansatz her in Scheiben schneiden.
▪ Wenn man Tomaten schneidet benutzt man am besten ein scharfes Messer,
das kann die Harte Haut der saftigen Frucht glatt durchtrennen, ohne
dass der Saft heraus spritzt oder die Tomate gequetscht wird.
Abschließend kann man sagen dass die Tomate einfach das ideale Gemüse
schlichtweg ist und wir müssen Christoph Columbus dafür danken, dass er
diese Frucht aus Amerika mitgebracht hat.
Autor: Jens Dornberg
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